»Ich habe eine Wut auf die Welt oder das System oder mich, weil ich alles verraten habe, woran ich nicht geglaubt habe, oder haben wir wirklich einmal daran geglaubt, die Welt zu retten? Die lagen doch nur dekorativ herum, die Bücher, die feministischen, marxistischen, queeren, die lagen herum, mit ihren Überschriften, über die wir nicht hinausgekommen sind, während wir lieber Serien geschaut haben. «
Sibylle Berg, die optimistische Pessimistin, wie sie sich selbst bezeichnet, zeigt abermals ihre Brillanz. Ihr gelingt ein aufrüttelndes, wütendes und starkes Stück voller Sprachintelligenz, Haltung und Humor.
»Hat uns – bitte schön – irgendjemand auf diese Kränkung vorbereitet? Dass wir plötzlich unwichtig werden? Unsichtbar, auch wenn wir uns an die Regeln halten? Die es für Frauen gibt.«
„Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden“, wieder in der Regie von Sebastian Nübling, ist der vierte und letzte Teil der Saga, die Sibylle Berg für das Maxim Gorki Theater geschrieben hat. Die Reise der vielstimmigen jungen Sprecher*in, die sie fulminant mit Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen begann und die sie auf der Suche nach dem Glück in einer unglücklichen Welt mit Und dann kam Mirna und Nach uns das All – Das innere Team kennt keine Pause begleitete, beendet sie scheinbar elegisch, mit einer polyphonen Sprecher*in, die auf das Leben zurückblickt. CUT. ACTION.
Katja Riemann ist Teil des Ensembles.
Link zum Stück „Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden“