Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gibt es einen Riss zwischen dem was war und dem, was ist. Bachmut, einst die Stadt der Rosen und des Champagner, in deren weitläufigen Gipsstollen Krimsekt lagerte und deren Salinen den Kranken Heilung versprachen, ist heute eine der blutigsten Kriegsschauplätze. Mariupol, vor kaum einem Jahr noch eine vibrierende Kulturmetropole am Meer, liegt in Ruinen. Bevor der Krieg in den Himmel über der Ukraine gebracht wurde, sang niemand das Lied der Sirenen. Niemand musste daran denken, sein Leben für die Integrität der Landesgrenzen zu geben, niemand in einem Sonnenblumenfeld nach Leichen suchen oder die verschütteten Opfer eines Bombenangriff mit einem Spaten ausgraben. Wie lebt man weiter? Wie die Hoffnung nicht verlieren und die Erinnerungen bewahren?
Während der russische Krieg gegen die Ukraine weiter Menschenleben fordert, erzählt Anastasiia Kosodiis Stück von seinen zahlreichen Tragödien, sucht aber auch nach einem Weg umzukehren und den Verlorenen – Menschen und Städten – Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
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