Der MAX OPHÜLS PREIS: Preis der Jugendjury geht an „Gotteskinder“ mit Martin Lindow.
Begründung:
Bin ich genug? Genug für wen? Wer bestimmt was genug ist? Unsere Gesellschaft? Meine Familie? Meine Freunde? Die Frage, an welchem Punkt die eigene Identitätsfindung mit der Erziehung, Traditionen, und Werten kollidiert, wird in dem Film, welchen wir, die Jugendjury, ausgewählt haben, ausgiebig behandelt.
Eine herausragende Schauspielleistung, eindrucksvolle Farben und eine emotionelle Achterbahnfahrt fesselten die gesamte Dauer des Films den vollen Kinosaal.
Das Thema des besagten Films ist nicht nur wichtig, sondern auch in gleichem Maße sensibel. Der Film „Gotteskinder“ ist für uns ein Film, welcher aufgrund seiner vielseitigen Thematiken und der Darstellung eben dieser viel mehr Reichweite verdient hätte. Herzlichen Glückwunsch!
Inhalt:
Die Teenagerin Hannah (Flora Li Thiemann) und Timotheus (Serafin Mishiev) wachsen in einer streng evangelikalen Familie auf. Vor allem Hannah lebt ihren Glauben mit Leidenschaft und einem starken Engagement in der Freikirche aus. Zudem hat sie ein Keuschheitsgelübde abgelegt, was jegliche körperliche Intimität vor der Ehe ausschließt. Aber die Dinge werden kompliziert, als sie sich in den neuen Nachbarsjungen Max (Michelangelo Fortuzzi) verliebt. Und ihr Bruder Timotheus entwickelt romantische Gefühle für seinen besten Freund Jonas (Lennox Halm). In der tiefen Überzeugung, dass seine Homosexualität gegen Gottes Willen verstößt, kämpft er gegen seine „unreinen“ Gedanken an und beschließt, sich in einem sogenannten „Seelsorge-Seminar“ von seinen homosexuellen Gefühlen „heilen“ zu lassen. Und so stehen die Geschwister vor einem Scheideweg und geraten mit ihren Eltern und der Gemeinde immer häufiger aneinander. Die Werte und Erwatungen der Familie kollidieren immer stärker mit den Gefühlen der Geschwister.
Martin Lindow spielt den Psychoanalytiker Dr. Schäfer, eine teuflische,finstere Figur im Auftreten des „besten Freundes“ der Jungen.