Die Stadt Hof verleiht den diesjährigen Filmpreis der Stadt Hof an die Regisseurin, Autorin und Dozentin Connie Walther.
Die Preisverleihung findet im Rahmen der 59. Internationalen Hofer Filmtage statt. Mit der Auszeichnung würdigt die Stadt eine herausragende Filmschaffende, deren Werk und Wirken eng mit dem Filmfestival in der Saalestadt verbunden sind.
Oberbürgermeisterin Eva Döhla: „The Place to Grow – hier gedeihen Talente, und es entsteht eine einzigartige Gemeinschaft zwischen den Macherinnen und Machern der Filmbranche. Alle kommen zusammen, die dem Festival seit Jahren treu sind. Doch inmitten dieser Vielfalt stellt sich die Frage: Welche Rolle haben Frauen eigentlich im Film? Die Filmwelt ist noch immer stark von männlichen Erzählungen geprägt. Und schaut man genauer hin, wirken viele Frauen mit, prägen, gestalten und inspirieren. Sie sind da, aber noch immer nicht in dem Maße sichtbar, wie sie es verdienen. Daher freue ich mich sehr, dass wir in diesem Jahr einer Frau unseren Filmpreis verleihen.“
Luisa Bäde hielt die Laudatio, in der sie auch auf die Bedeutung von Hof für Connie einging: „In Hof gibt es noch Freiraum – Raum, den wir besetzen können. Hier finden echte Begegnungen mit dem Publikum statt, und genau das war für Connie immer entscheidend. Sie weiß, wie schwer es heute ist, Kino zu machen – und trotzdem kämpft sie kompromisslos dafür.“
Connie Walther: „Das Filmfest in Hof ist ein wachsendes Gebilde und verändert sich. Aber was es ausmacht, ist, dass es bleibt. Es ist eine Art Vision. Die Menschen haben sich zwar verändert, aber die Vision ist die gleiche geblieben und wird weitergetragen. Die ganze Geschichte mit Hof hat bei mir sehr dazu beigetragen, dass ich heute so stehe.“
Connie Walther zählt zu den markantesten Stimmen des deutschen Films. Nach einem Soziologie- und Spanischstudium in Marburg absolvierte sie eine Ausbildung zur Werbefotografin in Düsseldorf, arbeitete in Berlin als Beleuchterin und Regieassistentin – unter anderem bei Wolfgang Becker und Dominik Graf – und studierte anschließend Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin.
Seit Mitte der 1990er-Jahre realisiert sie Kinofilme, Fernsehproduktionen und dokumentarische Arbeiten, die immer wieder durch ihre gesellschaftliche Haltung auffallen. Zu ihren bekanntesten Werken zählen „Das erste Mal“ (1996), „Wie Feuer und Flamme“ (2001), „Schattenwelt“ (2007) und „Die Rüden“ (2019). Für ihre Filme erhielt sie zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter den Adolf-Grimme-Preis, den Deutschen Drehbuchpreis, den Schnittpreis Köln und mehrere Publikumspreise.
Neben ihrer Regiearbeit engagiert sich Connie Walther seit vielen Jahren für faire Arbeitsbedingungen, Gleichberechtigung und Vielfalt in der Filmbranche. Sie ist Gründungsmitglied von Pro Quote Regie, Mitglied der Europäischen Filmakademie, war im Vorstand der Deutschen Filmakademie und ist derzeit in der Initiative Zukunft Kino und Film aktiv.
